1.ADHS-Beurteilungsbogen (auch fürVerlaufs- / Fortschrittskontrolle geeignet)
(Es müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein, aber je mehr Kriterien erfüllt sind, umso mehr spricht für AD(H)S):
Dinge nicht fertigmachen
Stimmungen ändern sich rasch
leichte Erregbarkeit
leicht ablenkbar
Geringe Frustrationstoleranz
Störendes Verhalten in der Schule / gegenüber den Geschwistern / Spielkameraden
Schneller und häufiger Kummer
Probleme mit der Aufmerksamkeit
Zappeligkeit
Unruhe
Zerstörerisches Verhalten
Impulsivität
ständig sprunghaft
2. ZUR DISKUSSION
"Nach Elliger und Nissen (1989) wurde 1985 in Deutschland eines von 10.000 Kindern mit Ritalin behandelt, während Skrodzki (2000) heute von einer Behandlungsbedürftigkeit mit Ritalin von einem Prozent der Kinder ausgeht. Dazwischen liegen 15 Jahre und zwei Zehnerpotenzen."(Hartmut Amft, ADHS: Hirnstoffwechsel-störung und/oder Symptom einer kranken Gesellschaft;
in: Leuzinger-Bohleber u.a., s. Literaturliste)
Selbst wenn man davon ausgehen kann, dass sich in den letzten 15 Jahren die Lebensverhältnisse in Deutschland grundlegend im Sinne einer allseitigen Beschleunigung und High-Tech-Medialisierung verändert haben, ist dies kein wissenschaftlicher Grund für die verstärkte Gabe von Ritalin, da dieses Medikament an einer genetisch bedingten Hirnstoffwechselstörung ansetzen soll. Denn die Häufigkeit genetisch bedingter Krankheiten bleibt über so einen kurzen Zeitraum ungefähr gleich und multipliziert sich keinesfalls um das 100fache.
AD(H)S als genetisch bedingte Hirnstoffwechselstörung anzusehen, ist im Übrigen unter Fachleuten äußerst umstritten. (S.L.Kunkel)
Wir selbst befürworten, wenn Medikamentierung wirklich unausweichlich ist, immer eine begleitende Familien-Therapie!